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Es gibt viele gute Gründe, den Kontakt zu einer Logopädischen Praxis aufzunehmen.

Für Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen und deren Angehörige ist jedoch gerade dies ein oft nicht zu unterschätzender Schritt. 

Für Interessierte und fachlichen Rat Suchende möchten wir ein transparentes Bild von unserer Logopädischen Praxis, unserer Arbeitsweise und unserem Therapieangebot vermitteln. 

Auch wenn es zahlreiche Indikationen für eine Logopädische Therapie geben kann, so möchten wir Sie dennoch so umfassend wie nötig und so individuell wie möglich über die logopädischen Diagnostik-, Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten in unserer Praxis informieren.

Unser fachkompetentes, freundliches Praxisteam bietet großen und kleinen Patientinnen und Patienten, Eltern und Angehörigen

· Beratung
· Diagnostik
· Einzel- und Gruppentherapie
· Hausbesuch
· Elternseminare 


bei folgenden Diagnosen und Symptomen an:

Störungen der Sprachentwicklung
 
die einzeln oder kombiniert

· die Aussprache
· die Grammatik
· den Wortschatz und
· das Sprachverstehen
 
betreffen können, treten im Rahmen verschiedenster Ursachen in Erscheinung und werden von uns so früh wie möglich - bereits vor dem 4. Lebensjahr - behandelt.

Sprachauffälligkeiten bei Kindern

Von einer verzögerten Sprachentwicklung spricht man, wenn der Erwerb von sprachlichen Äusserungen einerseits zu spät, andererseits aber auch sehr langsam bzw. unvollständig erfolgt. Folgende Symptomgruppen lassen sich unterscheiden:

- Verzögerte vorsprachliche Entwicklung/Verzögerter Sprachentwicklungsbeginn:
Das Kind schreit, gurrt und lallt kaum; Das Kind hört zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat mit Lautäusserungen auf (dies könnte ein Hinweis auf eine Hörstörung sein, s.a. "Hörstörungen"). Bereits im Kindergartenalter (oder gar früher) können Kinder mit Problemen beim Spracherwerb auffallen. Dabei kann die kindliche Ausdrucksweise sehr unterschiedlich gestört sein:

- Störungen der Aussprache (Dyslalie)
Laute bzw. Lautverbindungen werden weggelassen (Blume = Lume) und/oderdurch andere ersetzt (Kuh = Tuh) und/oder falsch gebildet (Schule = Sule); vgl. auch "Lispeln"

- Lispeln (Sigmatismus)
Bei Kindern häufig auftretende Artikulationsstörung, bei der "S"-Laute fehlerhaft gebildet werden (z.B. Zunge zwischen den Zähnen).

- Eingeschränkter Wortschatz
Der Wortschatz des Kindes ist zu klein, d.h. es kann viele Dinge noch nicht altersgemäß benennen. Es verwendet statt dessen hinweisende Ausdrücke (z.B. "das da") und gebraucht für unterschiedliche Worte (z.B. für "Keks", "Brot" und "Löffel") stets den selben Begriff ("Happa"). Diese Störung tritt in der Regel nie isoliert auf, sondern häufig in Kombination mit Dyslalie und/oder Schwierigkeiten beim Grammatikerwerb.

- Dysgrammatismus Gemeint sind Störungen beim Erwerb und Gebrauch der Grammatik, d.h. der Wort- und Satzbildung. Es zeigen sich bspw. folgende Auffälligkeiten: Auslassungen von Wörtern und Satzteilen (sog. Telegrammstil: "Timo Hause", "Mama Ball", "Susi steht Tisch")Falsche Stellung der Wörter im Satz ("Heute nach Hause gehe ich")Fehlende Form, z.B. Verwechseln von Artikeln ("der Mädchen"); Verben werden nicht gebeugt ("ich gehen", "du machen")Vergangenheits- und Zukunftsformen werden nicht oder falsch benutzt ("ich bin gegangt", "ich habe gegesst")

- Eingeschränktes Sprachverständnis/Sprachverständnisstörung
Trotz intakten Gehörs wird die Bedeutung von Wörtern und Sätzen nicht verstanden. Diese Störung fällt im Alltag oft nicht auf, weil die Kinder sich am Situationszusammenhang und der Mimik und Gestik des Gesprächspartners orientieren und dadurch wissen was gemeint ist. Verläuft die Entwicklung aller o.g. Bereiche verzögert, spricht man von einer Sprachentwicklungsverzögerung. Selbstverständlich müssen die Äusserungen des Kindes immer im Verhältnis zu seinem Alter gesehen werden. So verwendet ein 2-jähriges Kind normalerweise 2-3-Wort-Äusserungen und noch keine komplizierten Satzkonstruktionen. Entsprechendes gilt für die Entwicklung der Aussprache und der anderen geschilderten Bereiche. Eine normal ablaufende Sprachentwicklung ist jedoch auch immer das Ergebnis einer positiven Gesamtentwicklung (Geistige, motorische Entwicklung, Entwicklung d. Hörens, Sehens, Tastens etc., soziale und emotionale Entwicklung) und sollte nicht losgelöst davon betrachtet werden.

- Ursachen von kindlichen Sprachstörungen
In der Regel kommen immer mehrere Verursachungsfaktoren in Frage, die die Aufrechterhaltung einer Sprachstörung bedingen können. Im einzelnen können die Ursachen vier Bereichen entstammen: Organische Ursachen (z.B. Hörstörungen, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, neurologische Störungen, Bewegungsstörungen etc.)Vererbte Ursachen (Sprachstörung wird nicht vererbt, aber Disposition zu einer Sprachschwäche kann vorliegen)Soziokulturelle Ursachen (z.B. zu viel Fernsehen, wenig Kommunikation in der Familie, wenig Sprachanregung, falsches Verhalten bei Zweisprachigkeit etc.)Psychische Ursachen (z.B.durch Partnerschaftskrisen, Erziehungsunsicherheiten, Trennung d. Eltern etc.)

- Spezielle Formen von Sprach-/Sprechauffälligkeiten Näseln (Rhinophonie)

Sprechen mit näselndem Stimmklang Offenes Näseln: Der Luftstrom kommt durch die Nase statt durch den Mund (z.B. bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte oder bei "Schonhaltung" nach "Polypen"-Entfernung)Geschlossenes Näseln: Der Luftstrom kommt durch den Mund, wenn er durch die Nase kommen sollte (z.B. bei "Polypen" und schwerem Schnupfen)Lippen-Kiefer-Gaumenspalten ( LKG- Spalten).

LKG-Spalten sind Fehlbildungen des Gesichts, deren Entstehung noch nicht endgültig geklärt ist. Der Ort der Fehlbildung (Mund- und Nasenraum) und dessen Nähe zu Ohr und Kehlkopf können sich auf die Sprachentwicklung des Kindes nachteilig auswirken. Im interdisziplinären Team (zusammen mit Kieferchirurg, HNO-Arzt, Kieferorthopäde) muss die Behandlung frühzeitig beginnen. Bereits im Alter von wenigen Monaten sollte das Kind einer LogopädIn vorgestellt werden (z.B. Elternberatung, Behandlung der evtl. gestörten Trink- und Kaufunktion, Schaffung der muskulären Voraussetzungen für spätere Artikulation). Später sollen falsche Artikulationsmuster, die sich das Kind im Laufe der Zeit angeeignet hat, abgebaut und durch korrekte neue ersetzt werden.
Je nach Ausprägung treten auch bei Spalt-Kindern Probleme beim Saugen, Füttern und Schlucken auf. Funktionelle Ursachen ungünstige Flaschenernährung (Flaschennuckeln als Angewohnheit oft bis ins Schulalter, falsche Flaschensauger)Falsche Nahrung (zu weiche und damit verbunden fast uschließlich süße Nahrung regt die Muskulatur im Mundbereich nicht genügend an) Nuckelangewohnheiten (sog. "habits") wie Daumenlutschen oder zu lang anhaltdendes Schnullerlutschen behinderung der Nasenatmung (durch Infekte, Allergien, vergrößerte Rachen- und/oder Gaumenmandeln), dadurch kommt es zu offener Mundhaltung und damit zur Erschlaffung der Zungen- und Gesichtsmuskulatur.Logopädische Therapie Bei schweren (meist organische bedingten) Schluckstörungen muss interdisziplinär (d.h. zusammen mit Arzt, ggf. Physio- und/oder Ergotherapeut) über die Art der Kalorienzufuhr entschieden werden. Der Logopäde soll die Voraussetzungen für die orale Nahrungsaufnahme schaffen. Ziel ist die Bahnung der "richtigen", normalen Bewegungsmuster. Eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen ist hierbei von großer Bedeutung. Bei funktionellen Schluckstörungen wird meist die sog. myofunktionelle Therapie durchgeführt. Mittels verschiedener Übungen wird in Einzel- oder Gruppensitzungen die orofaciale Muskulatur (d.h. im Mundbereich) in ein Gleichgewicht gebracht, die richtige Zungenruhelage erarbeitet und schließlich der physiologische Schluckakt angebahnt und in den Alltag transferiert. Auch dabei ist die enge Kooperation mit dem Arzt (hier: meist Kieferorthopäde oder Zahnarzt) sehr wichtig.
Sprachauffälligkeiten bei Zweisprachigkeit
Es besteht die Gefahr, die Muttersprache ausländischer Kinder in ihrer Entwicklung zu bremsen (z.B. in Kindertagesstätten, Schulen etc.) Dies kann wiederum eine Verzögerung der Zweitsprache zur Folge haben, da die Sprachfähigkeiten der Muttersprache als Grundlage für den Zweitspracherwerb dienen. Die Muttersprache ist demzufolge kein Hindernis für den Deutschlernprozess. Eltern sollten deshalb in der (jeweiligen) Muttersprache mit ihren Kindern sprechen (Prinzip: "Eine Sprache - eine Person"). Das Kind soll lernen, beide Sprachen zu trennen und nicht zu vermischen.

Logopädische Therapie
Die Aufgabe des Logopäden besteht u.a. darin, Abweichungen von der Normalentwicklung zu erkennen und ggf. Behandlungsvorschläge zu machen bzw. die Behandlung durchzuführen. Bei sehr kleinen Kindern (ca. 2-3 Jahre) wird häufig zuerst eine Elternberatung favorisiert, in der u.a. sprach- und sprechfördernde Verhaltensweisen besprochen und eingeübt werden können. Die direkte Therapie mit dem Kind verläuft immer in spielerischer Form, je nach Ausprägung der Störung ein- bis mehrmals wöchentlich ca. 45 Min..

 

Stottern / Poltern 

sind Störungen des Redeflusses, die je nach Ausprägungsgrad und individuellem Erscheinungsbild direkter Therapie oder Beratung bedürfen.


Unter Stottern versteht man Störungen des Redeflusses durch Wiederholen von Lauten, Silben und Wörtern und/oder durch Blockaden. Pressendes Verharren in der Artikulationsstellung und auffällige Bewegungen der Mimik und Körpermotorik (sog. Mitbewegungen) können bei chronischem Stottern auftreten, ebenso emotionale Begleiterscheinungen (Angst-, Wut-, Schamreaktionen) und sprachliches und/oder soziales Vermeideverhalten. Oft ist die gesamte Kommunikation (auch die Situation des Gesprächspartners) beeinträchtigt. Stottern wird daher auch als Kommunikationsstörung bezeichnet.

Altersgemäße Sprechunflüssigkeiten
Im Alter zwischen 2 1/2 und 4 1/2 Jahren treten bei fast allen Kindern im Rahmen ihrer Sprachentwicklung Phasen auf, in denen sie manchmal Satzteile, Wörter oder Silben wiederholen oder im Sprechen innehalten, um das richtige Wort zu finden oder den Ablauf des Satzes richtig gestalten zu können. Diese Unsicherheiten im Sprechablauf sind völlig üblich - sie werden von den Fachleuten als altersgemäße Sprechunflüssigkeiten bezeichnet. Sollten diese länger als ein halbes Jahr andauern, müssen die Eltern darauf hinwirken, dass sich kein wirkliches Stottern einstellt. Zur genaueren Abklärung sollte dann ein Logopäde aufgesucht werden.

Ursachen von Stottern:
Eindeutige Erklärungen gibt es bis zum heutigen Tage nicht. Man geht davon aus, dass Stottern auf Grund verschiedener kombinierter Faktoren aus dem körperlichen und seelischen Bereich und aus Umwelteinflüssen entsteht. Viele Symptome entstehen erst als Reaktion auf das anfängliche Stottern und verändern sich im Laufe der Zeit ständig.

Logopädische Behandlung

In der wissenschaftlichen Literatur finden sich unzählige Methoden über die Therapie des Stotterns bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Das "Allheilmittel" wurde bis zum heutigen Tag leider noch nicht gefunden, wenn auch in den Medien gerne von spektkulären neuen Heilmethoden berichtet wird. Es existieren jedoch erfahrungsgemäß durchaus wirksame Methoden, um das Stottern positiv zu beeinflussen.

Die grundsätzliche Vorgehensweise in unserer Praxis sieht folgendermaßen aus:
Nach eingehender Diagnostik wird versucht, das Stottern aufrechterhaltende oder verstärkende Faktoren (z.B. falsches Verhalten von Bezugspersonen bei auftretendem Stottern) z.B. durch eingehende Elternberatung , oder Verhaltenstraining abzubauen. Es wird, abhängig von Alter und Stottersymptomatik (z.B. Ausprägung des Störungsbewusstseins), auch direkt mit dem Kind gearbeitet. Dabei geht es bspw. um Förderung des kommunikativen Selbstbewusstseins, Kennenlernen des eigenen Stotterns etc..

Bei jugendlichen und erwachsenen Stotternden wird noch direkter auf das Stottern Bezug genommen. Meist über viele Jahre aufgebaute Verhaltensweisen (Vermeideverhalten, körperliche Reaktionen während des Stotterns etc.) sollen erkannt, verändert und abgebaut werden. Dabei werden u.a. verhaltenstherapeutische Methoden (Systematische Desensibilisierung, Entspannungstraining, Verfahren zur direkten Beeinflussung des Stotterns, z.B. weniger antrengende Sprechweise) unter Einbeziehung der Umwelt (bei jugendlichen und erwachsenen Stotterern Kindergarten, Schule, andere Alltagssituationen) angewandt.

 

Myofunktionelle Störungen 

sind Störungen des Gleichgewichtes der Mundmuskulatur, die Zahn- und Kieferstellungsfehler zur Folge haben können oder durch sie verursacht werden. Ihre Therapie kann eine KFO-Behandlung vorbereiten, unterstützen oder sogar ersetzen.

 

Störungen des Lese- und Schriftspracherwerbs 

sind oftmals durch eine Hörwahrnehmungs- oder Hörverarbeitungsstörung bedingt. Sie sind möglicherweise auch Folge früherer Sprachentwicklungsstörungen und damit logopädisch therapierbar.

 

Störungen der Stimmfunktion 

treten überwiegend organisch und funktionell bedingt auf und sind sowohl bei Stimmlippenveränderungen als auch bei Heiserkeit, Räusperzwang und Fremdkörpergefühl behandlungsbedürftig.

Es handelt sich hierbei um Krankheiten der Stimme, die durch eine Störung des Stimmklanges und der stimmlichen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet sind. Als Ursachen von Stimmstörungen können in Frage kommen:
Funktionelle Ursachen: z.B. durch Gewohnheit bedingter unzweckmäßiger Stimmgebrauch, durch zu starke Anstrengung, übermäßiger, zu langer, oder zu lauter Stimmgebrauch.
Psychische Ursachen: z.B. psychosozialer Stress etc.
Hormonelle Ursachen
Organische Ursachen: z.B. nach Lähmungen des Kehlkopfnervs.

Die Patienten zeigen bspw. Symptome wie: Klangveränderung der Stimme (Heiserkeit, brüchiger, belegter, knarrender oder verhauchter Stimmklang, Aphonie (Wegbleiben der Stimme)) zu hohe oder zu tiefe Sprechstimmlage zu leise oder zu laute Sprechstimme Verspannungen und Fehlstellungen der Zunge, der Lippen, des Unterkiefers, der Gesichts-, Hals-, Rachen- Nacken-, Schulter- und evtl. der gesamten Körpermuskulatur (damit verbunden häufig Kloßgefühl im Hals)gestörte Atmung beim Sprechen (z.B. Schnappatmung mit hörbarem Einziehen) Enge Artikulation mit geringen Kieferöffnungsbewegungen, unzureichende Lippenbewegungen Organische Veränderungen der Stimmlippen (ugs."Stimmbänder") wie z. B. Stimmlippenknötchen sind als Folge dauerhaften falschen Stimmgebrauchs nicht selten.
Logopädische Therapie nach eingehender Untersuchung wird gemeinsam mit dem Patienten ein individueller Therapieplan aufgestellt. Es werden je nach Art und Ausprägung der Stimmstörung unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Ziel ist es, einen möglichst funktionsgerechten und ökonomischen Stimmgebrauch zu erreichen. Es wird dabei in folgenden Bereichen gearbeitet: Persönlichkeit (psychische Ursachen), Tonus (z.B. Entspannungsübungen, Lockerung), Atmung, Stimmgebung (bspw. Verbesserung der Resonanz) und Artikulation.
Die Therapie findet meist 2 mal wöchentlich in Einzelsitzungen statt (ca. 45 Min.).

Eine enge Kooperation mit dem Arzt (meist Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Phoniater) während der Behandlung ist selbstverständlich. Der Arzt stellt anfangs mittels spezieller Untersuchungen des Kehlkopfes fest, ob eine Stimmstörung vorliegt und eine logopädische Therapie notwendig ist.

Eine weitere Form von Stimmstörung ist die Stimmstörung bei Kindern (Juvenile Dysphonie). Sie tritt häufig im Alter von 5-10 Jahren auf. Dabei sind Stimmklang und/oder Lautstärke verändert, die Stimme klingt z.B. piepsig oder heiser bis zur Stimmlosigkeit (Flüstern). Eine ausführliche Familienanamnese ist erforderlich, Elternberatung häufig angezeigt. 

 

Neurologisch bedingte Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen 

sind Therapiegegenstand bei Sprachverlust (Aphasie), betroffener Sprechmotorik, Störungen der Nahrungsaufnahme, Gesichtsnervenlähmung und bei Störungen des Lesens und Schreibens, die z.B. infolge eines Schlaganfalls auftreten.

Aphasie: Eine Aphasie ist eine zentral bedingte Sprachstörung, bei der die Sprachproduktion (z.B. das Bilden von Lauten, die Grammatik, der Wortschatz) und das Sprachverständnis beeinträchitgt sein kann. Meist ist auch das Lesen und Schreiben betroffen. Zusätzlich können noch weitere Funktionsausfälle, wie Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Sehstörungen und Lähmungen an Armen und Beinen (meist halbseitig) hinzukommen. Fälschlicherweise werden viele Patienten mit Aphasie häufig als "nicht richtig im Kopf" angesehen. Diese Sichtweise ist falsch, da die intellektuelle Leistung unabhängig von der Sprachstörung ist. Auch Patienten mit schweren Sprachstörungen können über eine gute Intelligenz verfügen.

Ursachen von Aphasien:Wird das Sprachzentrum im Gehirn (es befindet sich bei ca. 95% aller Menschen in der linken Hirnhälfte) durch Krankheit oder Unfall beschädigt oder gar zerstört, kann eine Sprachstörung auftreten. Häufige Ursachen sind z.B. Schlaganfälle, Tumoren, Verletzungen der entsprechenden Gehirngebiete durch Unfälle, Schädigungen durch Abbauprozesse des Gehirns (z.B. Morbus Alzheimer) etc..

Hauptformen von Aphasie:

Globale Aphasie: Schwerste Form der Aphasie. Die Patienten können meist nur wenige Worte,Silben oder nur unverständlich sprechen. Das Sprachverständnis ist schwer gestört.


Broca-Aphasie: Die Patienten haben Probleme, Sätze grammatikalisch richtig zu bilden. Häufig gelingen nur Ein-, Zwei- oder Drei-Wort-Äußerungen. Zusätzlich kommt es zu schweren Wortfindungsstörungen. Das Sprachverständnis ist aber relativ gut erhalten.


Wernicke-Aphasie: Hier ist der Sprachfluss meist gut erhalten bzw. häufig sogar beschleunigt. Die Sprache ist jedoch oft inhaltlich nicht sehr bedeutungsvoll, wirkt manchmals etwas "chaotisch". Der Gesprächspartner hat deshalb oft Mühe, das Geäußerte zu verstehen. Auch das Sprachverständnis dieser Patienten ist meist erheblich gestört.


Amnestische Aphasie: Hierbei sind vor allem häufig Wortfindungsstörungen zu beobachten. Die Patienten finden oft nicht die richtigen Bezeichnungen oder Ausdrücke. Das Führen eines Gespräches ist mit amnestischen Aphasikern recht gut möglich.

Es existieren noch weitere Unterformen von Aphasien, die keinem der o.g. Aphasien zugeordnet werden können.




Dysarthrie:

Als Dysarthrie bezeichnet man Sprechstörungen (im Gegensatz zu Sprachstörungen), denen eine Fehlfunktion der Motorik der am Sprechvorgang beteiligten Organe (z.B. Zunge, Lippen, Gaumensegel) zugrunde liegt. Dabei sind die sog. Funktionskreise Atmung, Stimmgebung (Phonation) und Artikulation (Aussprache) betroffen.

Ursachen von Dysarthrien: Werden Gebiete des zentralen oder peripheren Nervensystems im Gehirn geschädigt, kommt es zu Dysarthrien. Ursächlich verantwortlich können bspw. sein: Morbus Parkinson, Multiple Sklerose (MS), Bulpärparalyse, Schädel-Hirn-Traumen nach Unfällen. In Abhängigkeit vom Ort der Hirnschädigung zeigen sich unterschiedliche Dysarthrieformen. Parallel sind auch Störungen der Körpermotorik wie Hypotonie, Hypertonie, Ataxie oder Hyperkinesen, die sich auch in den am sprechen beteiligten Funktionskreisen zeigen, zu beobachten.

Je nach Grad der Schädigung eines oder mehrerer Funktionskreise bilden sich unterschiedliche dysarthrische Erscheinungsbilder aus, wie z.B. undeutliche, verwaschene Artikulation (Aussprache) beschleunigtes oder verlangsamtes Sprechtempoabgehackte Sprechweise, monotones Sprechenzu lautes oder zu leises Sprechen rauher und gepresster Stimmklang, nasaler Stimmklang ("Näseln") Kurzatmigkeit Dysarthrien können in ihrem Schweregrad und symptomatischen Erscheinungsbild sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. So sind Patienten mit sehr starken Dysarthrien oft kaum dazu in der Lage, verständliche Äusserungen zu produzieren, Patienten mit leichten Störungen können annähernd normal kommunizieren.

Logopädische Therapie: Nach genauer Abklärung der Ursachen der Dysarthrie durch den Neurologen wird eine eingehende Diagnostik mittels Testverfahren durchgeführt. Dabei werden Art und Ausmaß der gestörten Funktionskreise festgestellt und daraus die Therapieschwerpunkte abgeleitet. Übergeordnetes Ziel ist es, die Kommunikationsfähigkeit des Patienten so gut wie möglich wiederherzustellen. Die zielorientierte Arbeit an den Defiziten in den einzelnen Bereichen ist ein wichtiger Grundsatz. Fakultativ ist auch zu überlegen, ob alternative Kommunikationssysteme (Computer, Communicator) eingesetzt werden. Einen wichtigen Therapieschwerpunkt bildet auch die Beratung der Angehörigen des Patienten.

Schluckstörungen: Als Schluckstörungen bezeichnet man Störungen der Nahrungsaufnahme. Sie können sich als Kau- und Trinkstörungen äussern. Die Lebensqualität kann durch solche Störungen immens beeinträchtigt sein. Essen und Trinken ist häufig nur noch schwer möglich (künstliche Ernährung mittels Sonde ggf. erforderlich), schwere gesundheitliche Störungen (z.B. Lungenentzündungen) können die Folge sein.
Ursachen von Schluckstörungen bei Erwachsenen: Neurologische Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Hirnschädigung nach Unfall). Schluckstörungen treten hierbei häufig neben Sprach- und Sprechstörungen auf (s.a. Aphasie, Dysarthrie). Tumorerkrankungen im Mund-, Rachen- und Kehlkopfbereich. Nach operativen Maßnahmen bestehen im Mundraum häufig stark veränderte Gegebenheiten. Beeinträchtigungen von Kehlkopf bzw. Stimmbändern (z.B. Kehlkopfentzündungen oder Stimmbandlähmungen nach Langzeitbeatmung oder Schilddrüsenperation. Schluckstörungen im Kindesalter: Auch bei Kindern ist bei schweren organisch bedingten Schluckstörungen die notwendige Flüssigkeits- und Kalorienzufuhr häufig eine zeitlang nur durch Sondenernährung zu gewährleisten. Das Erlernen des Sprechens ist durch fehlende Erfahrung normaler Bewegungsabläufe (gerade im Mundbereich) häufig sehr erschwert oder gar unmöglich. Bei funktionellen Schluckstörungen stoßen viele Kinder beim Schlucken mit der Zunge gegen die Vorderzähne (ca. 1000 mal am Tag!). Daraus resultieren Fehlstellungen der Zähne (z.B. Überbiss) und des Gebisses, im weiteren Verlauf auch Fehlbildungen von Lauten (z.B. Lispeln). Je nach Ausprägung treten auch bei Spalt-Kindern Probleme beim Saugen, Füttern und Schlucken auf. Funktionelle Ursachen ungünstige Flaschenernährung (Flaschennuckeln als Angewohnheit oft bis ins Schulalter, falsche Flaschensauger)Falsche Nahrung (zu weiche und damit verbunden fast uschließlich süße Nahrung regt die Muskulatur im Mundbereich nicht genügend an) Nuckelangewohnheiten (sog. "habits") wie Daumenlutschen oder zu lang anhaltdendes Schnullerlutschen behinderung der Nasenatmung (durch Infekte, Allergien, vergrößerte Rachen- und/oder Gaumenmandeln), dadurch kommt es zu offener Mundhaltung und damit zur Erschlaffung der Zungen- und Gesichtsmuskulatur.Logopädische Therapie bei schweren (meist organische bedingten) Schluckstörungen muss interdisziplinär (d.h. zusammen mit Arzt, ggf. Physio- und/oder Ergotherapeut) über die Art der Kalorienzufuhr entschieden werden. Der Logopäde soll die Voraussetzungen für die orale Nahrungsaufnahme schaffen. Ziel ist die Bahnung der "richtigen", normalen Bewegungsmuster. Eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen ist hierbei von großer Bedeutung. Bei funktionellen Schluckstörungen wird meist die sog. myofunktionelle Therapie durchgeführt. Mittels verschiedener Übungen wird in Einzel- oder Gruppensitzungen die orofaciale Muskulatur (d.h. im Mundbereich) in ein Gleichgewicht gebracht, die richtige Zungenruhelage erarbeitet und schließlich der physiologische Schluckakt angebahnt und in den Alltag transferiert. Auch dabei ist die enge Kooperation mit dem Arzt (hier: meist Kieferorthopäde oder Zahnarzt) sehr wichtig.




Inhalt der

Laryngektomie – Therapie 

ist der Erwerb einer Ersatzstimme nach Kehlkopfteil- oder –totalentfernung.Bei Kehlkopfkrebs muss häufig der gesamte Kehlkopf entfernt werden. Der Umfang der Operation ist abhängig von Lokalisation, Art und Ausdehnug des Tumors.
Der Kehlkopf hat mehrere Funktionen:Schutz: An der Kreuzung des Luftweges mit dem Speiseweg sorgt er mittels Kehldeckel dafür, dass keine Speise über den Luftweg in die Lunge gelangt.
Stimme: Im Kehlkopf ensteht die Stimme. Sie wird von den darin befindlichen Stimmlippen (ugs."Stimmbändern) und dem Ausatmungsstrom erzeugt.
Verbindung: Der Kehlkopf stellt die Verbindung zwischen Nase und Mund einerseits und Lunge andererseits her.

Was verändert sich durch eine Kehlkopfentfernung? Nach einer Laryngektomie geschehen Atmen und Schlucken auf getrennten Wegen. Der neue Atemweg endet jetzt am unteren Hals in der Atemöffnung, der nach aussen verlegten Luftröhre (Tracheostoma). Eine Kanüle stabilisiert in den ersten Wochen und Monaten das Tracheostoma. Die Atemluft wird jetzt nicht mehr im Nasen-, Rachenraum vorgewärmt, angefeuchtet und gefiltert, sondern auf verkürztem Wege angesaugt.Die Schleimhäute der Atemwege werden jetzt durch den kühleren, verschmutzteren Luftstrom stärker gereizt. Husten, räuspern, Schleim schlucken, schneuzen ist jetzt nicht mehr möglich. Die einschneidendste Veränderung ist die Stimmlosigkeit des Kehlkopflosen. Da die Stimmbänder entfernt worden sind, und die Atemluft nicht mehr durch den Mund-/Rachenraum fließt, kann kein Ton mehr produziert werden. Sprechen und Sprache gehen jedoch nicht verloren.
Logopädische Behandlung: Stationär beginnt die Therapie schon vor der einschneidenden Operation, indem der Patient in Gesprächen auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereitet wird. Nach der Operation kann der Patient eine Ersatzstimme erlernen, um sich wieder stimmhaft verständigen zu können.
Speiseröhren-Ersatzstimme Eine Möglichkeit der Stimmerzeugung kann über die Benutzung des Speiseröhreneinganges erfolgen. Dabei werden intensiv Wahrnehmungs- und Entspannungsübungen eingesetzt. Der neue Atemablauf beim Sprechen wird trainiert, der erlernte Speiseröhrenton auf Wort-, Satz- und Spontansprachenebene übertragen.
Shunt-Ventil Es wird operativ eine Verbindung zwischen Spreiseröhre und Luftröhre geschaffen, in die das Shunt-Ventil eingesetzt wird. Durch kurzfristigen Verschluss der Atemöffnung (Tracheostoma) wird die Ausatemluft durch das Ventil in die Speiseröhre umgelenkt, wo dann der Speiseröhrenton erzeugt wird.
Elektronische Ersatzstimme Sollte das Erlernen einer Speiseröhrenersatzstimme unmöglich sein, oder auf nur geringe Akzeptanz seitens des Patienten stoßen, ist die Verwendung eines tonerzeugenden Gerätes eine Alternative. Mit dem Patienten wird die Handhabung und die Koordinierung der Sprechbewegungen mit der elektrischen Tongebung erarbeitet.

Die Angehörigen werden von Anfang an in die Therapie miteinbezogen. Ein fachlicher Austausch mit dem behandelnden Arzt ist enorm wichtig. Sekundärsymptome wie Beeinträchtigungen durch Bestrahlung oder OP-Folgen, müssen in die Therapieplanung mit einfließen.

Die logopädische Behandlung erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle Kassen).


Mund-, Ess- & Trinkstörungen 

werden im Rahmen früher Störungen der Nahrungsaufnahme von uns behandelt. Wir bieten Beratungen zum Einsatz von Saugern an und geben Anregungen zur Kräftigung der Mundmuskulatur.




Hörstörungen

Bleibende oder vorübergehende Veränderungen am Hörorgan können zu Hörstörungen führen. Einschränkungen des Gehörs treten ein- oder beidseitig auf und kommen in kontinuierlicher Abstufung von fast normaler Hörfähigkeit über Schwerhörigkeit bis zum vollständigen Ausfall des Hörsinnes vor. Eine vollständige Taubheit oder Gehörlosigkeit tritt sehr selten auf. Die Einteilung von Hörstörungen richtet sich nach Ursache, Art, Ausmaß und Lokalisation des Hörverlustes.
Ursachen von Hörstörungen wie bei den meisten logopädischen Störungsbildern gibt es viele mögliche Ursachen: Z.B. erbliche Faktoren, pränatale Rötelinfektion der Mutter, als Folge von Masern-, Mumps- oder Meningitiserkrankung, chronische Mittelohrentzündung , Hörsturz als Erwachsener.

Ursache, Art und Ausmaß der Hörstörung und das Lebensalter, in dem eine Hörstörung auftritt, haben nicht nur verschiedenartige Auswirkungen auf die Kommunikationsfähigkeit der Patienten sondern auch auf ihre psychosoziale Situation (z.B. Einschulung in eine Gehörlosenschule) und damit auf ihre Gesamtentwicklung, und zwar im geistigen, emotionalen und psychosozialen Bereich.

Bei Hörstörungen kommt es beinahe immer zu Störungen der Sprache und des Sprechens oder der Stimme: undeutliche Ausspracheeingeschränkter Wortschatz Dysgrammatismus ggf. als Folge Einschränkung der schriftsprachlichen Fähigkeiten. (siehe oben "Sprachauffälligkeiten bei Kindern)Laute und hohe, leise und dumpfe oder gepresste Stimmgebung Verstärkte Nasalität ("Näseln")Verzerrte oder monotone "Sprachmelodie" (Prosodie).Bei Kindern mit Sprachstörungen sollte deshalb stets eine Hörstörung als Verursachungsmöglichkeit in Betracht gezogen werden und unbedingt bei einer ärztlichen Diagnostik abgeklärt werden. Je früher eine Hörstörung erkannt wird (unter Umständen schon ab dem 6. Lebensmonat, wenn der Säugling aufhört zu lallen und zu gurren), desto früher können therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden, um die negativen Folgen einer Hörstörung auf die Kommunikationsfähigkeit entscheidend zu vermindern.
Logopädische Therapie bei Patienten mit Hörstörungen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten, Audiologen, Audiometristen und Gehörlosen /Schwerhörigenpädagogen von enormer Bedeutung. So wird ergänzend zur medizinisch-apparativen Versorgung der Patienten (Hörgerät, Cochlea-Implantat) logopädische Therapie notwendig. Schwerpunkte sind hierbei zum einen die Therapieinhalte aus der Behandlung mit sprachentwicklungsverzögerten Kindern (Aussprache, Satzbau, Wortschatz), zum anderen aber auch vertiefend auditive Wahrnehmung Lippenlesefähigkeiten Schriftsprachliche FähigkeitenStimmgebungProsodie (Sprachmelodie).Die logopädische Arbeit mit Cochlea-Implantat-Trägern ist nochmals eine sehr spezielle Therapieform.

Die logopädische Behandlung erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle Kassen).

Wenn Sie Fragen zum Thema Hörstörungen haben, von Ihren Erfahrungen berichten möchten oder Beratung wünschen, schreiben Sie uns oder rufen Sie einfach an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.